Um mit den letzten Zügen eines seltsamen Sommers fängt sie wieder an. Die Zeit, die wir alle kennen und fürchten. Wie ein Zeuge Jehovas am Gartentor. Unaufhaltsam. Sie kriecht durch unsere Gedärme herauf wie ein zu scharfer Gammel-Döner aus einer fraglichen Imbissstube. Sie kriecht unseren Rücken hinab wie eine Nacktschnecke in der Wiese, wie das Sirren einer Mücke in tiefer Nacht:
Jahresrückblicke!
Und hier jetzt die für mich persönlich einprägsamsten Momente des Jahres, bis jetzt.
Uno:
Der erste Schock war eine Klausur, die ich in einem Zustand des Wahnsinns geschrieben habe. Wahnsinn ist nicht das richtige Wort. Stellt euch ein Chamäleon auf Kokain vor, mit Plüschhandschellen auf einem Schottenkaro gefesselt. Mein gesamtes Umfeld war der Meinung, diese Klausur nicht bestehen zu können und hat in einem Maße Panik gemacht, das sogar mich angesteckt hat. Und das, obwohl das Thema der Klausur eines war, mit dem ich mich Tag für Tag selbst beschäftigt habe. Wie unnötig die Panik war, wurde mir in dem Moment klar, als meine Großhirnrinde mal wieder (abwechslungshalber) gefeuert hat.
Due:
Mein Zweiter Tag in Essen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein paar Abfahrten, einen Parkplatz, eine Studentin (aus Schwaben, dem Dialekt nach zu schließen, weil ich sie nach dem Weg gefragt hatte) und meinen tunesischen Mitbewohner getroffen. Dann will ich mir die Stadt anschauen, und sehe meinen ersten Ruhrpott-proll.
Meine Herren Gesangsverein! Atze Schröder ist nichts, aber auch gleich gar nichts im Gegensatz zu dem Typen, der im Bus neben mir in die Stadt gefahren ist. Der Schock war so groß, das ich mir sofort eine Shakespeare-Gesamtausgabe holen musste.
Tres:
Mein erster Tag in der Arbeit. Die erste Nachricht, in Typo geschrieben. Ohne das ich es bemerkte hatte sich im Hintergrund eine weitere Instanz des Browsers geöffnet. Ich speichere die Nachricht, die andere Instanz kommt in den Vordergrund, und was bekomme ich mit?
Genau, das erste mal ins System gegenagen und ALLES IST WEG.
OK, das war nur eine Schreckseckunde, aber Sapperlot, was für eine.
Quattro:
Und natürlich: Die Nase von Jack Sparrow beim Schnuppern der Planke in Pirates of the Carribean: At the End of the World.
p.s: bin jetzt wieder ansatzweise online. braucht zwar alles ewig, aber besser als nix.
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