Der eine Gott. Monotheismus und Lächerlichkeit

Nun ist ja ein gemeinsames Merkmal der Geisteskrankheiten, daß jede für sich behauptet, alleinig die Wahrheit zu haben. Das ist statistisch irgendwo zwischen „Unwahrscheinlich“ und „Lächerlich“. Im Überblick komme ich bei der spontanen Zählung der Religionen, die keine Sekte mehr sind (*) auf 200 Gottheiten, ein Zehntel davon „Alleinige Gottheit“. Hierbei jetzt zu sagen, daß die eigene Gottheit sicherlich die einzig Richtige, Wahre und Echte ist, zeugt von einer relativ stark ausgeprägten Scheuklappenmentalität. Somit ist jeglicher Religionskonflikt in sich sowohl lächerlich – oder wäre es zumindest, wenn der Zoff um die imaginären Zufallsbekanntschaften (anders kann man eine Monotheistische Prägung kaum nennen) nicht jedesmal blutig endet. Prickelnderweise genau in der Unmenschlichkeit, zu dessen Ausgleich die Gottheit erfunden wurde.

* Gemeingültig besprochen ist eine Sekte eine Vereinigung, die zwar die Verbrechen einer Religion begehen will, aber nicht genügend Einfluss hat, sie zu legalisieren. Es scheint nämlich in der Geschichte der Religionen so, dass die Einzigen, die keine Fanatiker und Mörder und Inquisitoren in ihren Reihen haben diejenigen sind, die noch nicht damit davonkommen.Das stimmt in der Entwicklungstimeline für die Zaddiks, Christliche Sekten und sämtliche Religionsvarianten, die mir über den Weg gelaufen sind, überein.


  1. Gott und die Evolution der Religionsbürokratie – Eine Einführung
  2. Am Buffet der Befindlichkeiten – Spiritualität im postsäkularisierten Europa
  3. Der eine Gott. Monotheismus und Lächerlichkeit
  4. Religion, Moral und antisoziale Persönlichkeitsstörungen – Oder: Religion als Grundlage des Handelns.
  5. Aber die Fanatiker! – Die letze Ausflucht der Ratlosen
  6. Ein Halleluja auf den Wahnsinn