Kein Bock auf Nazis

… ist eine bundesweite Initiative gegen die zunehmende rechte Orientierung unter den Bundesbürgern.
Wer von der Initiative noch nix gehört hat:

www.keinbockaufnazis.de

Dort könnt Ihr Euch eine DVD organisieren (kostenlos bestellen oder downloaden). Die DVD enthält Statements von Bands, die die Initiative unterstützen und eine Doku über die Neonaziszene in Deutschland, darüberhinaus werden einige Intitiativprojekte vorgestellt.

Klar, die Initiative zielt in der Hauptsache auf die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab, so bin ich auch drauf gestoßen: Ich bin Streetworkerin und arbeite mit Punks….

Ich finde diese Aktion richtig gut und arbeite derzeit auch damit: hab die Doku meinen Jugendlichen gezeigt und diskutiert..

Schade finde ich allerdings, dass diese Aktion wieder sehr punklastig ist, so clichee eben… Naja, daraufhin habe ich mir unsere HipHopperjungs geschnappt, die neben den Punks auch bei uns angebunden sind, und denen das Thema auf die Nase gedrückt. Ergebnis der Diskussion: Im Mai soll ein HipHop Sampler (Streetwork betreibt ein Tonstudioprojekt) entstehen, mit Texten zum Thema… Man darf gespannt sein….

Mit Erschrecken musste ich alllerdings feststellen, dass die „Jugend“ überhaupt keine Ahnung!! Wiedermal, wie bei sovielen Themen, hat der Schulunterricht sein Ziel total verfehlt….
Gerademal ein paar Fakten aus dem dritten Reich sind hängen geblieben, aber wenns um die aktuelle politische Situation im rechten Lager geht, sehen mich die Kids mit Fragezeichen in den Augen an…
Um so wichtiger, Aufklärungsarbeit zu leisten und Denkanstöße zu liefern…

Ich hätte jetzt gerne Meinungen, Statements und Kommentare von Euch:
zur Initiative „Kein Bock auf Nazis“
Ideen für Projekte mit jungen Leuten
eigene Erfahrungen im Bezug auf Neonazis
Ist es überhaupt ein Thema für Euch?

1000 Dank für jegliche Anregung zu dem Thema,
Eure Babs

  1. a) Die Initiative: Kann man gar nicht genug machen in der Richtung. Ist jetzt zwar nicht DER Ruck, der durch Deutschland geht, aber ein Anfang, zumal derartige Aktionen in letzter Zeit einschlafen.

    b) Projekte: jedes Projekt scheitert am Hauptproblem: Mangelnde Bereitschaft, sich mit Irgendetwas auf irgendeiner Ebene auseinanderzusetzen. Wie viele von deine Jugendlichen lesen regelmäßig (außer dem Playboy) oder diskutieren über Politik (außer irgendwelchen Stammtischparolen) ? UNd wenn man das beheben kann, ist man schon eine schritt weiter, und kann dann auch derartige Projekte überlegen.

    c) Neonazis: Naja, es gibt sie, vermehrt in ungebildeten schichten, jedoch sind sich sich diese Personen oft ihrer Einstellung nicht bewusst. Gerade im Osten oft mitbekommen:
    „Ich bin kein Nazi, aber Deutschland braucht mal wieder eine klare Führung, und darf nicht immer kuschen. Die Ausländer müssen nicht dauernd unterstütz werden, denen wird ja sowieso alles in den Arsch geschoben. Wählen? Nö, bringt ja nix.“

    Leider nicht nur im Osten, und aus dieser Einstellung wachsen Nazis hervor – da braucht es nur einen guten Verkäufer, und wieder einer mehr.

    d) Nein, ist (für mich) kein Thema mehr, weil es für Leute, die bereit sind, sich damit zu beschäftigen, schon viel zu oft auf jeder Ebene durchgekaut wurde. Von der Schule über Schindlers liste bis zu „Zug des Lebens“, von Mahnmalen und Besichtigungen und Büchern und Diskussion und Reflektionen was weiß ich noch – man kann’s nicht mehr hören, und es gibt momentan (für meine Wertung) wichtigere Sachen: Die Entwicklung zum Polizeistaat, die Deutschland gerade still und heimlich durchmacht, die Verschleierungs-taktiken der Regierung, die Studiengebühren….

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