Kältefronten sind ja bekanntlich der Feind des Frühlingsgefühls und Freund und Vorbote der Winterdepression – was ich heute mitbekommen habe. Also, keine Frühlingsgefühle in dem Sinne, aber es war überraschend warm in der Straßenbahn. Die Winterdepression hat mir die Aktion „Glanzlichter 2008“, ein internationaler Naturfoto-Wettbewerb beschert. Da war ein bisschen viel Tohuwabohu um mich rum, und irgendwie war die Nachricht scheiße. Da hatte die Volonteuse viel mit dem Rotstift zu fuhrwerken, bis es auch nur ansatzweise verständlich war. Sorry nochmal, Alex. Darfst dem Bayern halt kein Bier versprechen 🙂
Aber wenigsten wurde das neue Zimmer (aus dem Ich mittlerweile und für die kommenden 10 Wochen) schreibe schon von drei der vier das Haus bewohnenden Katzen kontrolliert und meine Habseligkeiten als weder Interessenskategorie a, b noch c eingeteilt.
Zur Erklärung:
a) Essbares
b) Alles, mit dem man sich paaren kann;
c) alles, auf dem man schlafen und / oder das man zerfetzen kann
Aber zum einen mag ich es, Katzen um mich herumzuhaben (Jaaa, auch Grinsekatzen 😉 ), und zum anderen sind es gepflegte, wohlerzogene Katzen und da macht es dann schon Spaß, zeitweise ein Haustier zu haben. Zumal man sich um nix kümmern muss und wenn es einem beliebt ein schnurrendes Pelzknäuel auf den Füßen hat. Ich bringe bald Bilder, weil Zeitlupenbaer.de bis jetzt viel war, aber noch kein Katzenblog.
- kopozky.net / Catching Some Rays : Ankucken. Ich weiß nicht, ob es am Alt liegt, aber es ist so wahr.
- Foto goes Art : Ja, einer meiner Vorgesetzten bloggt jetzt auch. Er nennts zwar nicht Blog, aber was solls. Es ist ein waschechter 100%iger WordPress-Blog. Das heißt, in nur 2 Monaten haben die zwei Redakteure, die mich immer wegen dem Bloggen veräppeln, selber Blogs.
Und da ich jetzt wieder mit Flatrate im Netz unterwegs bin, kann man auch im Laufe der Woche mal wieder mit dem lügenden Bayern zocken und so den verehrten neuen Chefschwätzer, äh, Unions-Ober-Muezzin Becks (*Hicks*) äh, Beckstein begrüßen. Genau, ein gepflegtes Killerspiel. Wo er doch selbsternannter Pädagoge und Menschenfreund mit abgeschlossenem Informatikstudium ist (sonst würde er sich doch aus dem Thema raushalten, wenn er sich nicht auskennt. Oder? Moment hatte er nicht Jura studiert? Und seine Doktorarbeit über Gewissenstäter geschrieben? Ich meine ja nur, das qualifiziert ihn ja eher zum Aufräumen auf Bundesebene und zum qualifizierten Dialog über die Gewissenslosigkeit. Seltsam – dieser Dialog scheint verstummt zu sein. Brauchen wir ja auch nicht, gell?) Denn das die Zeit der Diktatoren vorbei ist hoffen wir schon lange, aber es gibt Erste (wenn auch kleine) Zeichen, das dem bald so sein wird. Ich beziehe mich hier auf das jüngste Urteil zur Speicherung von IP-Adressen. Hier die volle Nachricht Heise und der relevante Auszug:
In einem jetzt veröffentlichten Urteil mit Breitenwirkung vom 27. März hat das Amtsgericht Berlin Mitte dem Bundesjustizministerium untersagt, über seine Webseite personenbezogene Daten über das Ende des jeweiligen Nutzungsvorgangs hinaus zu speichern. Mit den Netzkennungen sahen die Richter „es durch die Zusammenführung der personenbezogenen Daten mithilfe Dritter bereits jetzt ohne großen Aufwand in den meisten Fällen möglich“, Internetznutzer zu identifizieren. Das Amtsgericht stellte sich auch gegen die Ansicht von Betreibern und manchen Datenschützern, dass Sicherheitsgründe eine personenbeziehbare Erfassung des Verhaltens sämtlicher Nutzer – wenn auch nur für kurze Zeit – rechtfertigten. (…)
„Selbst der Deutsche Bundestag protokolliert gegenwärtig das Verhalten der Nutzer seines Internetportals auf Vorrat – unter Verstoß gegen seine eigenen Gesetze“, moniert Breyer. Er forderte zunächst alle öffentlichen Stellen des Bundes und der Länder auf, die „rechtswidrige Vorratsspeicherung“ spätestens bis zum Jahresende abzustellen.
Die Aufbewahrung von Kommunikationsspuren wie IP-Adressen ermöglicht nach Ansicht des Gerichts, das Surf- und Suchverhalten von Internetnutzern detailliert nachzuvollziehen. (…) Das Amtsgericht geht dagegen von einer klaren „Verletzung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung“ aus. Pikant ist, dass die Richter diesen Verstoß just der Behörde einer Regierung attestieren, die unter Federführung von Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) gerade gegen den massiven Protest von Sachverständigen, Verbänden und besorgten Bürgern eine allgemeine, verdachtsunabhängige Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung einführen will. (…) Er beobachte mit Sorge, dass auf Seiten des Staates „zunehmend eine Nützlichkeitslogik an die Stelle der strikten Beachtung und Respektierung von Gesetz und Verfassung tritt“.
Wer das jetzt nicht versteht, soll sich den Finger in die Nase stecken, der wird’s nicht mehr lernen. Und zum Thema: ein persönlicher, offener und relativ wohlgemeinter Kommentar an den Stasichef, äh, Innenminister:
Ach ja, Herr Schäuble: Wenn das stimmt, hat man damit ihrem imaginären Terrormonster, das von der Rechteverwalterindustrie mit übelriechender Luft aufgepumpt wurde, die Luft herausgelassen? Schon Scheiße, wenn man der Marionette die Fäden abzwickt. Aber machen sie sich nichts draus, bald sind Wahlen und sie haben wieder mal nichts vorzuweisen. Hm, auch wenn ich das böse Wort Quotenkrüppel nicht in den Mund nehmen will, waren sie doch einer der wenigen, an den ich wenigstens minimale Hoffnungen geknüpft hatte – vor der Spendenaffäre (oder: dem Unfähigkeitskabinett, oder: dem großen Lügen) hatte ich ja Respekt vor Ihnen, ungeachtet der Parteizugehörigkeit. Nach dem Attentat hatte ich sogar ein bisschen Mitleid. Nicht viel, aber immerhin. Aber was sie seit ihrer Ernennung zum Innenminister abgezogen haben, war einfach nur ihrer Person unwürdig. Wäre es nicht an der Zeit, leise im Hintergrund zu verschwinden?
Nur so ein Vorschlag. Werden sie ja nicht drauf hören, weil ich weder Geld noch Lobby habe, aber vielleicht.